Meine Biographie
Ich möchte mich Ihnen kurz vorstellen:
Mein Name ist Wolfgang Stammen, ich bin 57 Jahre alt und habe eine lange Zeit als Atelierleiter in einer sozialen Einrichtung im Thurgau gearbeitet.
Ich habe eine Ausbildung zum Werklehrer und Kunstlehrer und die Lehr-berechtigung für Rudolf Steiner Schulen im Kanton St. Gallen.
Meine
Interessensgebiete sind klassische Analog-Photographie mit Dunkel-kammerarbeit,
Land-Art, Hörspiel, Kunstgeschichte und Kunstbetrachtungen (klassisch und
modern). Malen, Modellieren, Steinhauen, Theaterprojekte Theater schreiben.
Ich habe an verschiedenen Privatschulen Hörspiel- und Photographie-Kurse angeboten, sowie in einer sozialen Einrichtung das Holzatelier und Kerzenatelier geleitet und die Gesamtleitung aller Ateliers gehabt.
Mit dem Projekt "Kunst trifft Mensch" biete ich nun Privatschulen, sozialen Einrichtungen und Firmen meine verschiedenen Fähigkeiten an.
Hier meine derzeitigen Aktivitäten.
Werklehrer Waldorfschule Liechtenstein
Kursleitung Kunsttrifftmensch
Projektleiter MUS-E Schweiz
Projektmitarbeiter PUK (Psychiatrische Uniklinik) Zürich
Kursleitung REHAB Academy, Klinik Valens
Es gab eine Zeit, da war es ganz selbstverständlich, dass der Schüler in
den Volksschulen Malunterricht, Werken und Handarbeit bekam. Entweder vom
Klassenlehrer oder im besten Fall von einem geübten Pädagogen.
Heute haben die Computer die Werkräume erobert, das Tastaturschreiben ersetzt
das Zeichnen und der Förderunterricht nimmt die Zeit in Anspruch, die früher
dem Mallehrer vorbehalten war. Für zu Hause dann bekommen die Schüler so viel
Hausaufgaben auf, dass sie, wenn sie diese erledigt haben, keine Kraft und Interesse
mehr aufbringen können, noch irgendetwas Künstlerisches zu tuen.
Wir leben in einer Zeit, in der es für den jungen Menschen zu einer
Herausforderung wird, seine eigenen individuellen Möglichkeiten zu finden.
Alles ist vorgegeben und muss nur abgehakt werden. Das Kind wird überfrachtet
mit Wissen, von dem es sehr viel nie brauchen wird und bestimmt auch wieder
vergessen darf.
Unser Denken wird von der digitalen Welt in zwei Zustände gebracht: Ja oder
Nein, schwarz oder weiß. Wir bewegen uns nicht mehr zwischen den Dingen,
sondern müssen uns immer für eine Seite entscheiden. Für einen Zustand der
immer auch nur ein Teil von uns sein kann.
Dieser Umstand ist nicht nur bedenklich sondern wird den Bedürfnissen im Kind in keiner Weise gerecht. Der junge Mensch muss nicht mehr zu eigenem Denken kommen, er muss wissen was der Lehrer verlangt, das leisten was erwartet wird und er ist fein raus.
Eltern schicken ihre Kinder heute vermehrt in Privatschulen. Das Staatsschulsystem ist für sie leider immer weniger ein Ort, an dem sie ihre Kinder aufgehoben wissen. Auch das dort die Kreativfächer immer mehr zurückgenommen wurden, verstärkt eventuell diese Entscheidung. Eltern zahlen lieber einen Beitrag und wissen, dass ihr Kind an einem Ort ist, an dem auf die Gesamtentwicklung geschaut wird. Mit Schwerpunkten, die den Bedürfnissen des Kindes entsprechen.
Im Kunstunterricht wird der kreative schöpferische Mensch angesprochen. Der
Anteil in uns, der forschend lehrend sich mit der Welt befassen will. Sie
anfassen und begreifen möchte. Er wird dadurch befähigt, neue Ideen zu
entwickeln, neue Impulse in seinen Alltag einfließen zu lassen.
In meinen Projekten wird dem Kind, dem Jugendlichen, Mut gemacht selber zu
versuchen. Es darf Fehler machen ohne gewertet zu werden. In der
intensiven freien Auseinandersetzung mit einem Thema findet es seine
individuellen Lösungen, seinen ganz eigenen persönlichen Ausdruck. Er findet
sich im Gegenüber wieder.
Gerade für Kinder und Jugendliche die sich in den intellektuellen Fächern eher
schwer tuen, ist der Kunstunterricht eine Möglichkeit sich zu verwirklichen,
sich erfolgreich einzubringen und ohne Angst vor dem Versagen tätig zu sein.
Hier wird das Selbstbewusstsein gestärkt, das dann auch für andere Schulfächer
wichtig sein kann.
Alles soziale Leben lebt davon, das wir unsere "Einseitigkeit" verlassen können. Dass wir die Fähigkeit besitzen in eine andere Haltung zu gehen, wir nennen sie Empathie. Ich nenne sie gerne den künstlerischsten Ausdruck zu dem wir Menschen fähig sind. Durch die Empathie geben wir uns den Dingen hin. Interessieren uns ehrlich für das Andere ohne uns zu verlieren.
Fragen wir uns abschließend, warum der Kunstunterricht so wichtig ist:
Menschen sind in erster Linie soziale Wesen. Sie wollen etwas gestalten
und meist miteinander. In den Kreativfächern wird das gefördert und angelegt.
Zwingen wir das Kind permanent in den Kopf so wird es unweigerlich krank
werden.
Wir leben in einer Zeit die innovative kreative Menschen braucht, gerade auch
junge Menschen, die es vermögen über den Tellerrand zu schauen. Die erkennen,
das dass was heute als Aufgaben vor uns liegt, nicht mehr mit alten Lösungen
beizukommen ist. Sie müssen wissen, wo das Neue herkommt. Wo die Impulse
liegen. Aus dem schöpferisch kreativen Inneren jedes Einzelnen. Das zu finden,
da Zugang zu haben, will aber gut angelegt sein.
Die Kunst ist Nahrung und Bildung für die Seele!
Jeder Kurs sollte neben dem fachlichen Vermitteln auch immer etwas spielerisch Leichtes haben.
Bild von Schüler während eines Photokurses